Ein Projekt im Zeitraum November 2021 - Juni 2022.
ACHT LIEDERLICHE TÜRMER
Eine Teichoskopie mit freien Texten von gefangenen Menschen
nach Motiven aus
„Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt“
von Johann Nepomuk Nestroy
Ein Hörspaziergang // Häfentheaterprojekt digital
Konzept und künstlerische Leitung: Julia Gratzer
Produktionsleitung: Josef Riedl
Mit: Josua, Florian, Marcel E., Helmut, Anton, Markus, Martin, Christian aus der Justizvollzugsanstalt Karlau und Benedikt Kaiser
Lektorat der freien Texte: Thomas Perle
Sounddesign und technische Umsetzung: Elisabeth Frauscher
Supervisorin: Maria Theresia Schönherr
„Wir sind seit 12.204 Tagen hinter diesen Mauern, 339 Jahre alt und von unserer nächsten Chance eine Unendlichkeit entfernt. Ihr Vagabunden und anderen Herumtreiber: Wir können euch berichten von Sternenbildern tief aus der Nacht, warnen vor Kämpfen vor und hinter unseren Mauern, erzählen von Feen, die uns mit Liebe oder Geld vor der Einsamkeit zu bewahren versuchen. Um uns kreisen Millionen, nein, unendlich viele Geschichten. Sie tun es den Kometen fast gleich, hängen da irgendwo in der Luft herum, bis sie ungefragt und unvorhergesehen plötzlich auf uns herabfallen und uns verändern.“
„Teichoskopie“ (dt. Mauerschau) bezeichnet im antiken Drama den Bericht von etwas, das auf der Bühne nicht gezeigt werden kann. Genau dieses Prinzip macht sich dieser im Lockdown entstandene Grenz-Hörspaziergang zunutze: Er führt an der Außenmauer des „Häfn“ entlang und lässt von innen berichten.